„Ich wartete darauf, dass die Sonne aufging und durch die sich wiegenden Palmen schien, direkt in meine Kamera. Ich `schieße` gerne direkt in die Sonne – das Licht fließt dann direkt in mein Objektiv.“ Scott A. Woodward

Manchmal reicht ein einziges Foto, und schon habe ich ein neues Ziel im Visier. Scott Woodwards Bild vom Resort Bambu Indah sah ich 2012 im Magazin „Travel and Leisure“, seitdem hing es bei mir an der Wand. Als meine Frau Toey für unsere Flitterwochen Bali wählte, buchte ich umgehend zwei Nächte im „Bambu Indah“ nahe Ubud.

Selten übertrifft die Realität das schöne Bild. Als wir am Eingang stehen, fällt mir Toey um den Hals. Wir fühlen: Dies ist ein besonderer Ort. Nachdem ich zuvor kontrovers kommentierte Hotel-Entscheidungen getroffen habe, passt das Bambu Indah („Wunderschöner Bambus“) endlich zum Anlass: Honeymoon. Doch was ist das Besondere? Luxus?

Eingang Bambu Indah (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)
Die Rezeption (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Eine Dame aus der Bambus-Rezeption lotst uns zum „Kuning House„. Mehr als 150 Jahre alt, weitgehend aus Teakholz und in Teilen aus dem seltenen schwarzen Bambus. Einst gehörte das Haus einem Adligen auf Java. Nun gehört es uns. Wenn auch nur kurz.

Gibt es eine allgemeingültige Definition von Luxus? Für einen jungen Vater bedeutet Luxus vielleicht, mehr Zeit für die Familie zu haben. Für eine erfolgreiche Unternehmerin mag es Luxus sein, mit dem Heli zur eigenen Berghütte zu fliegen. Die Superreichen vergleichen: Wer hat die längste? Yacht. Andere wieder genießen in Fünf-Sterne-Herbergen, dass ihnen jeder Wunsch von den Lippen abgelesen wird, ohne dass sich die Lippen auch nur bewegt hätten.

Gibt es einen gemeinsamen Nenner? Vielleicht ist Luxus das Gefühl, Einzigartiges zu erleben.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Im „Bambu Indah“ gibt es keinen Luxus von der Art, dass dem Gast der Arsch hinterhergetragen wird. Auch bei Regen oder Dunkelheit tasten wir uns, mit Schirm oder Taschenlampe, vom Haupthaus in Richtung Quartier. Über schmale Rasenstreifen, an kleinen Positionslichtern entlang. Wir wollen weder in den Naturpool stolpern noch über verborgene Froschpärchen, die hörbar vergnügt und huckepack die Paarungszeit feiern im Schilf.

Wir blicken auf üppige Reisfelder unweit des Ayung River und genießen im Bambus-Resort nahezu untätig, was man Bio-Luxus nennen könnte. Aussichten und Stimmungen, die nur die Natur schenken kann.

Auf dem Dach des Haupthauses tummeln sich Gestalten aus balinesischen Märchen, darunter leben wir bei allen Mahlzeiten äußerst gesund. Vermuten wir zumindest. Denn Speisen und Zutaten stammen aus eigenem biologischen Anbau, die Gärten liegen als Beweismittel zwischen den einzelnen Häusern.

Ausflug ins Zentrum von Ubud

Da wir schon nahe Ubud sind, fahren wir für ein paar Stunden in die kulturelle Hauptstadt der Insel und besuchen den Wasser-Lotus-Tempel, meine Lieblingsgalerie Gangga und das älteste Kunstmuseum der Insel, das Puri Lukisan.

Puri Lukisan

Schnell zieht es uns wieder heim ins gemütliche Reich. Wir wollen nicht weg, verlängern um einen Tag, müssen umziehen. Ein paar Meter, vom „Kuning Haus“ ins „Kuno House“ – im Indonesischen bedeutet Kuno „einfach“ oder auch „antik“. „The house is large with high ceilings fit for a Prince and his Princess“, erzählt uns die Dame aus der Bambus-Rezeption. Da sind wir ja richtig.

Kuno House, Bambu Indah, Bali (Foto Faszination Fernost/B.Linnhoff)

Und dann kommt die Dame ins Rollen. Erzählt enthusiastisch vom Konzept hinter dem Bambu Indah, denn das ist das Besondere. Und noch spezieller ist der Mann hinter dem Konzept:

John Hardy – Der Mann, der Schmuck in Bambus verwandelt

Fotos: B. Linnhoff, Kesorn Chaisan, Homepage Bambu Indah

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John Hardy: Der Mann, der Schmuck in Bambus verwandelt
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