Künstler und Promis malen für Elefanten

Das ist ja tierisch: 88 Elefanten geben Bangkok in diesen Tagen die Ehre. Eine ansehnliche Herde. Die Riesen, sonst grau in grau, wirken fröhlicher als gewohnt, kleiner auch und vor allem bunter. Denn die „Elephant Parade“ hat es erstmals in Thailands Hauptstadt geschafft, nach Stationen wie Amsterdam, London, Kopenhagen, Mailand, Singapur, Großbritannien, Hongkong, Calais und Suzhou.

Foto: epa/Diego Azubel/Der Farang

Es ist die größte Kunstausstellung der Welt; Kunst und manchmal auch Kitsch sollen das Bewusstsein der Menschen schärfen für die Situation der Tiere, für ihre Not.

Denn der Elefant geht am Stock. In Afrika, mehr noch in Asien ist sein Überleben gefährdet. Selbst wenn er es zum „Nationaltier“ geschafft hat, zum Talisman eines ganzen Landes wie in Thailand, schützt ihn das nur bedingt vor dem gewaltsamen, dem vorzeitigen Tod.

Alles begann in Thailand

Es ist nur logisch, dass die Skulpturen-Herde nun für Wochen durch Bangkok stapft. Denn in Thailand fing alles an. Marc Spits und sein Sohn Mike gründeten die Initiative 2006, nachdem sie das Elefantenspital der „Friends of Asean Elephants (FAE)“ in Lampang besucht hatten und vom traurigen Schicksal der Elefantenkuh Motala erfuhren.

151211_Motala
Elefantenku Motala (Foto: NZZ)

Die erste Patientin des aus Spenden finanzierten Elefantenkrankenhauses von Soraida Salwala verlor 1999 durch eine Landmine an der Grenze zu Myanmar einen Fuß. In dem 1994 gegründeten Spital bekam sie 2001 eine Prothese und somit die Chance auf ein zweites Leben.

Seit 2006 haben über 800 Künstler Elefantenskulpturen für den guten Zweck gestaltet. Auch Prominente wie Sir Richard Branson, Evelyn de Rothschild, Goldie Hawn, Katy Perry, Tommy Hilfiger, Paul Smith, Michael Palin, Ricky Gervais und Prinz Henrik von Dänemark.

The Elephant Parade

Es ist kein Zufall, dass derzeit genau 88 Elefanten die Besucher zwischen dem Kaufhaus Siam Paragon und der Skytrainstation „Siam“ erfreuen: Ihre Zahl verweist auf den 88. Geburtstag des thailändischen Königs Bhumibol, den dieser am 5. Dezember feierte.

Pink Princess, gestaltet von Gavin Fifield (Foto B. Linnhoff/Faszination Fernost)

Besondere Unterstützung erfährt die Elefanten-Parade 2015 durch die Anantara-Hotelgruppe, die im Norden Thailands mit dem Golden Triangle Elephant Camp und Resort eine luxuröse Anlage betreibt, die den Tieren optimale Bedingungen gewährt. Zudem unterstützt das Resort weltweit Initiativen zum Schutz wilder Elefanten in ihrem natürlichen Lebensräumen.

Der „Devilphant“ von Diana Francis: For that lovely dark side in all of us (Foto B. Linnhoff/Faszination Fernost)

Einige der Kunstwerke der „Elephant Parade Bangkok 2015“ wurden bereits von Liebhabern käuflich erworben. Verbindliche Gebote für die noch „heimatlosen“ Elefanten können auf der Webseite www.elephantparadebangkok.com/auction.php abgegeben werden. Wer ein kleineres Unikat (15 Zentimeter) erstehen will, wird auf der Webseite elephantparadewebshop.com fündig.

Fotos: Fazination Fernost/B. Linnhoff (sofern nicht anders ausgezeichnet)