Neues Leben für die Meisterwerke

Kriegselefanten im Einsatz (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Vor einigen Jahren war ich schon einmal im National Museum Bangkok, dem ersten von vielen Nationalmuseen in Thailand. Seither weiß ich, wie ein Krieg aussieht, der mit Elefanten geführt wird. Viel mehr blieb mir nicht in Erinnerung.

Schönheitsoperationen straffen die Haut, bleiben daher oft oberflächlich. Das National Museum Bangkok sei geliftet worden, las ich. Die Folgen wollte ich mir anschauen. Worauf ich nicht gefasst war: Hier ging es nicht um Oberflächenpolitur, sondern um Wiedergeburt und Ankunft in der Moderne. Um internationalen Standard – in den Artefakten und in der (multimedialen) Präsentation.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Ob Buddha-Statue oder archäologisches Objekt: Im Sivamokhaphiman Saal, dem ersten Haus am Platze, bekommt jedes einzelne Meisterwerk aus tausend Jahren thailändischer Geschichte genügend Licht und Raum, um seine spezielle Aura zu entfalten.

Vorbild in Präsentation und Beleuchtung waren japanische Museen – ein Konzept, das Ausstellungsstücken und Besuchern Luft zum Atmen lässt.

„Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Phombootra Chandrajoti, Direktor des Amtes für Nationale Museen, „die Besucherzahlen haben sich seit der Wiedereröffnung im Herbst 2015 verdoppelt, auf über 10 000 im Monat.“ Die Anlage im historischen Bangkok-Viertel Rattanakosin soll Vorbild werden für die Kampagne des Kulturministeriums, den Museen des Landes neues Leben einzuhauchen.

Die Buddhai Sawan Kapelle (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Von meinem persönlichen Favoriten, der Buddhai-Sawan-Kapelle mit ihren prächtigen Wandmalereien, konnte ich mich erst nach einer halben Stunde trennen. Hier residiert der berühmte Phra Buddha Sihing, der im Königreich fast ebenso verehrt wird wie der Smaragd-Buddha im nur wenige hundert Meter entfernten Wat Phra Kaeo Tempel.

Noch immer werden einzelne Gebäude der Anlage renoviert. Doch das schmälert die Qualität eines Besuches keineswegs, denn die zugänglichen Häuser mit ihren prachtvollen Holzschnitzereien, den riesigen royalen Bestattungswagen sowie den historischen Schlafkammern des Adels gewähren attraktive und teils intime Einblicke in Thailands farbige Historie.

Mittwochs und Donnerstags bietet das National Museum Bangkok geführte Touren an, kostenfrei und auch in deutscher Sprache.

Die Videos im Museum werden nur in Thai und in englischer Sprache präsentiert:

Öffnungszeiten: 09:00 – 16:00 (Mittwochs bis Sonntags)
Location: Na Phrothat Road, nahe dem Grand Palace
Tel: +66 (0)2 215 8173
Wie kommt man hin? Am besten mit dem Taxi. Oder aber mit dem Chao Phraya Express Boat bis zum Maharaj Pier und weiter mit einem Tuk-Tuk.

In diesem Blog:

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