Titelfoto: Dietmar Eckell – Die berühmten Hummerfischer von Phuket

Südostasien-Trip in Bildern

Die Digitalisierung hat ein Heer von Fotografen hervorgebracht: Uns alle. Dank hochentwickelter Technologie schaffen wir es heute auch als begeisterte Amateure, nur mit dem Smartphone vorzeigbare Fotos zu schießen. Niemand verlangt Perfektion. Und ist uns das Bild nicht gut genug, drücken wir halt nochmal drauf. Beschneiden es, fügen ein wenig Brillanz hinzu und einen optimierenden Filter, ehe wir es auf Instagram, Facebook, Snapchat etc. in die Welt hinausposten.

Bevor wir auf Reisen gehen, sind es oft die Fotos in Travelmagazinen, die unsere Sehnsucht nach einem bestimmten Ziel wecken. Doch wann merken wir uns den Namen der Fotografin, des Fotografen? Die professionellen Lichtbildner sind die stillen, oft unbekannten Helden der zeitgenössischen Fotografie.

Was können wir, die begeisterten Amateure, von den Profis lernen? Renommierte Fotografinnen und Fotografen geben hier die Antwort. In loser Folge präsentieren sie ihre Bilder in diesem Blog, die Geschichten hinter den Fotos und ihtr technischen Daten. Das Thema ist vorgegeben: Südostasien mit seinen Menschen, Landschaften, Städten, mit seiner Natur und Architektur. 

Mein Dank gilt heute Dietmar Eckellm der den Reigen fortsetzt. Eckell lebt im deutschen Sommer in Berlin und im deutschen Winter in Bangkok. 

Faszination Fernost: Die Fotos der Profis

Folge 2: Dietmar Eckell


Reisefotografie war mein Hobby seit Pfadfindertagen, im Alter von 16 Jahren entdeckte ich die Faszination einer Dunkelkammer (SW & Farbe). Nach meinem Studium mit den Schwerpunkten Marketing und Werbung war ich 18 Jahre lang bei Schwarzkopf & Henkel im Marketing und Management beschäftigt. Seit 2010 arbeite ich hauptberuflich als Fotograf (Fine Art).

Kategorie: Menschen

Für gute Bilder von Menschen braucht man Zeit und Geduld. Während einer sechswöchigen Fahrradtour durch Laos und Kambodscha suchte ich oft in buddhistischen Tempeln während der Mittagshitze Schatten oder auch mal einen Schlafplatz für die Nacht. Dabei kam ich häufig mit den jungen Mönchen ins Gespräch, die ihr Englisch verbessern wollten. Bei dieser Begegnung war nach einem kurzen Plausch wieder Zeit für tiefe ‚Meditation‘.

2011, irgendwo in Laos, Canon 5D MarkII, 24-70mm, F2,8 und 1/60sec, ISO 100

Kategorie: Stadt/Architektur

Bangkok: An den Ufern des Chao Praya

Bangkok ist eine der chaotischsten Metropolen der Welt, ein urbaner Dschungel voller Hochhäuser, Kabelgewirr und Verkehr. Zehn Jahre lang wohnte ich hoch über der Kreuzung Asoke/Sukhumvit und konnte jede Nacht verfolgen, dass diese Stadt niemals schläft. 2018 bin ich in die Altstadt am Fluss Chao Praya gezogen und sehe seither jeden Abend ein friedliches Bangkok. Bei diesem Foto mag ich die Wolken eines fernen Gewitters in der Abendstimmung.

2019, Talad Noi in Bangkok, Iphone10

Kategorie: Landschaft/Natur

Phang Nga

Für mich sollte eine gute Landschaftsaufnahme die Besonderheit einer Landschaft dramatisieren. Phang Nga ist durch die Felsformationen im Meer bekannt, hat aber auch schöne Mangrovenwälder, die von natürlich geschwungen Flüssen durchzogen sind. Ich wollte beides in einem Bild festhalten, und das kann die Drohne am besten. Auf Google Maps fand ich den ‚perfekten‘ Startplatz, dann habe ich 100m, 300m und 500m über dem Meeresspiegel Belichtungsreihen gemacht. 

2021, Phang Nga, DJI Mavic Pro2, Hasselblad f/2,8 28mm, 1/640sec, f/6,3, 100 ISO

3 Fragen, 3 Antworten

1. Was fasziniert dich an der Fotografie?

Als Fotograf sehe ich viel bewusster hin, achte auf Details, warte auf Momente und komponiere eine Liebeserklärung an die Welt. 

2. Was ist die wesentliche Qualität eines „Drohnen-Fotos“?

Struktur & Tiefe. Etwas zeigen, was der Mensch so nie sehen kann.

3. Was ist der beste Rat, den du für gelungene nächtliche Aufnahmen geben kannst?

Geh an bekannte Orte zur nächtlichen Stunde, und Du wirst sie ganz anders erleben. Lass Stativ und Blitz zuhause und arbeite mit vorhanden Lichtquellen. Spiele mit warmen (Gaslampen) und kalten Lichtquellen (Neon). Versuche, Sachen sichtbar zu machen, die das Auge nicht erfassen kann (siehe Lichtreflexionen im Wasser unten). Stell ISO auf Auto, nimm die Belichtungszeit, mit der Du sicher aus der Hand schießen kannst und arbeite mit der Blende. 

Dietmar Eckell – BIO

Geboren 1967 in Ludwigshafen

Publikation in über 100 Medien weltweit (Zeitmagazin, Spiegel, BBC, CNN usw.)

2013 Crowdfunding des Fotobuchs ‚Happy End‘

Get the book: https://www.indiegogo.com/projects/happy-end-a-photobook-about-miracles-in-aviation#

Seit 2013 12 Einzelausstellungen und fünf Gruppenausstellungen im In- und Ausland

Homepage: www.dietmareckell.com

www.dietmareckell.com/faces-of-india

vanlife: www.instagram.com/vanderlust.de

New projects: www.facebook.com/RestwertPhoto


Mai 2022: Meine erste NFT Collection

Liquid Acid #11

Im Januar 2021 wurde ich für 14 Tage in einem Bangkoker Hotel unter strenger staatlicher Quarantäne „eingesperrt“. Das Hotel war in der Nähe des Flusses, also verbrachte ich Stunden damit, den Lichtwechsel und die Wellen auf dem Chao Praya zu beobachten. Nachts war es faszinierend, die Reflexionen der Neonlichter der Dinner-Kreuzfahrtschiffe auf dem Wasser mit meinem Fernglas zu verfolgen. Am dritten Tag organisierte ich ein Teleobjektiv und ein Stativ, um diese abstrakten Formationen einzufangen. Erstaunlich, wie tagsüber schmutzig braunes Wasser nachts in strahlenden Farben erstrahlen kann.

Dieses Mootiv war Teil meiner ersten NFT Collection bei der 8. PHOTO POPUP FAIR in Düsseldorf www.liquidacid.art

Die Fotos der Profis – Folge 1: Rüdiger Schrader