Update, 8. 3. 2019

John Hardy, bei YPO Edge

„Schönheit ist eine Orientierungshilfe für Wahrheit“

David Gelernter, Künstler+Informatiker

UPDATE 14. November 2017: Story in der New York Times: The School Prepping For Apocalypse

Vom Legastheniker in Kanada zum Multimillionär zum Wohltäter auf Bali: Im TED-Video erzählt John Hardy seine Geschichte mit einem Schuss Selbstironie und gedrosseltem Enthusiasmus. Die Verletzungen der Kindheit scheinen durch; vor allem aber weiß er: Träumer, Idealisten, Visionäre hatten es immer schwerer, ernst genommen zu werden als die so genannten Realisten. So sieht die reale Welt heute auch aus.

Zuweilen scheint es, als müsse Hardy immer mal kurz innehalten. Als könne er selbst nicht glauben, dass ausgerechnet er, das unglückliche, gehänselte Kind, nun vor wohlwollendem Publikum von seinem Traum, von seinem Konzept, von der Green School nahe Ubud erzählen darf. So rund wie sein Schmuck, so zielstrebig wachsend wie Bambus.

Reich an natürlicher Schönheit, Kreativität, Tradition, Kultur und Magie: Auch heute noch ist Bali eine außergewöhnliche Quelle der Inspiration. Sie zu bewahren ist nicht einfach in einer Zeit, da immer mehr Orte in Asien ihre Identität verlieren. Da die Metropolen austauschbar werden und Trends wichtiger sind als Tradition. Auch Bali ist dagegen nicht gefeit. Kuta, der Ballermann der Insel, belegt immerhin, dass Hässlichkeit Profit nicht ausschließt.

Die Utopie vom Umbau der Welt in Heimat

Ist dies das natürlichste, komfortabelste und schönste Haus der Welt?

„Bambus schießt aus der Erde wie ein Zug“, sagt John Hardy. Du kannst den Stäben beim Wachsen zuschauen. Keine zwei Stangen sind gleich, es gibt keine gerade Linien. Perspektiven kippen, Proportionen verschieben sich, einst Eckiges wird nun zum Runden.

Für viele Asiaten allerdings symbolisiert ein Bambushaus Armut, da ungeschützter Bambus verwittert und unbehandelter zu Staub zerfällt. Warum Bambus nun als nahezu idealer Baustoff für die Zukunft gilt und welche Rolle Balis traditionelle Handwerker spielen, erzählt Elora Hardy mit der gleichen sympathischen Begeisterung wie ihr Vater:

Und so fing alles an

Testimonial Roger Federer

Kapal Bambu (Bambusboot) heißt der Showroom für John Hardy Schmuck in Mambal; gebaut aus Stroh und Bambus. Nichts lässt in dieser ländlichen Umgebung auf ein Multi-Millionen-Dollar-Business schließen, dessen Preziosen weltweit in Nobelläden wie Saks Fifth Avenue landen. Einen kleinen, feinen Laden gibt es auch im Duty Free Bereich des Bali Ngurah Rai International Airport. Und die Verkäuferin weist eindringlich darauf hin: „Wenn Sie diesen Armreif kaufen oder das Halsband, dann wird ein Teil des Erlöses zu Bambus.“

Als junger Kunststudent kam Hardy Mitte der Siebziger erstmals nach Bali. Der Kanadier war begeistert von der lokalen Handwerkskunst. Er begann, zeitaufwendige Techniken mit zeitgenössischem Design zu kombinieren. 1989 gründete er mit seiner Frau Cynthia die Marke „John Hardy“; 2007 verkaufte er seine Anteile und zog sich zurück, um sich Umweltprojekten zu widmen.

Ein Tempel für den Nachwuchs

Foto: Faszination Fernost/Kesorn Chaisan

Ganz nah beim Resort „Bambu Indah“, wo wir drei Tage wohnten, steht eines der schönsten Bauwerke, das ich je gesehen habe: Das Pagoda-Haus – ein Haus als Tempel. Vier Stockwerke hoch, gebaut für Carina und Chiara, die jüngsten Töchter von John und Cynthia Hardy; heute Teil der Anlage und buchbar für Familien und Gruppen.

Da ist sehr viel Raum für Glück!

„Look good, do good, feel good“ (John Hardy)

Offizielle Homepage: John Hardy

Das Hotel: Bambu Indah

Adresse: Google Map)

Fotos: Kesorn Chaisan, Homepage John Hardy, Homepage Bambu Indah

Links zu unserem Bali-Trip 2017:

Bali Honeymoon (1): Aufwärmen in Bangkok
Bali Honeymoon (2): Flittern bei den Göttern
Bali Honeymoon (3): Frühstück mit Orang-Utans
Bali Honeymoon (4): Bambu Indah – Bambus ist Luxus
Bali Honeymoon (5): Tempel im Meer – Sunset in Seminyak
Bali Honeymoon (6): Happy End auf Nusa Lembongan
Hoteltipp: Ocean Sunset Villas Bali/Cenigan
Bali: Der teuerste Kaffee der Welt