Mönche am Morgen

Von Chiang Mai nach Luang Prabang – Anflug über den Mekong (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Seit einigen Tagen bin ich wieder Nestflüchter und hoffe, dass Hindu-Gott Ganesh seine vielen schützenden Hände über mich und alle Travelblogger hält. Schließlich ist der Elefantengott der Schutzpatron der Reisenden und der Schreiber.

Nach meiner Rückkehr aus Deutschland Mitte Juni habe ich Chiang Mai nicht mehr verlassen und dabei unbeabsichtigt mein Visum um ein paar Tage überschritten. Overstay nennt sich das und kostet für jeden Tag 500 Baht (ca. 12,50 Euro). Mein Visum Non-Immigrant O gilt jeweils für ein Jahr, erlaubt die mehrfache Einreise nach Thailand, doch alle drei Monate muss ich für einen neuen Stempel das Land verlassen und wieder einreisen.

Saigon war ein denkbares Ziel, doch mein dort ansässiger Freund Peter Scheid meldete: „Hier regnet es durch.“ Das galt für fast alle Ziele in dieser Monsunzeit, außer für Luang Prabang. Vor zwei Jahren war ich zuletzt in diesem schönen Städtchen im Norden von Laos. Stadt und Land sind der sympathischste Gegenentwurf zu unserer hektischen Zeit.

Luang Prabang ist nur eine Flugstunde von Chiang Mai entfernt; der Anflug überm Mekong fasziniert mich jedes Mal. Ich blieb für fünf wunderbare, erholsame Tage. Am letzten Morgen wurde ich zufällig gegen 5.15 h morgens wach, so dass ich mich schnell anziehen und auf die Straße eilen konnte, um die Mönche bei ihrem frühmorgendlichen Almosengang zu sehen.  

P.Noy malt auf Fliesen

Eingang zur Galerie Kopnoi (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Komme ich nach Luang Prabang, besuche ich traditionell die Galerie Kopnoi. Inzwischen erweitert um den Buch- und Teeladen L`Étranger (Der Fremde), benannt nach dem Roman von Albert Camus. In diesem zweistöckigen Laden aus Palisander kann ich Stunden verweilen, Bücher kaufen oder tauschen, diverse Teesorten ausprobieren und die ausgezeichnete Küche Western Style. Einfach Schuhe ausziehen und aufs Sofa fläzen. Am Abend um 19 Uhr verwandelt sich der Laden in ein kleines Kino. Kein Zufall, denn der Shop wurde von einer Filmemacherin aus Quebec/Kanada und ihrem Partner gegründet.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Als mittleres von fünf Kindern wurde Noy 1985 in Vientiane geboren. Schon früh träumte sie davon, Künstlerin zu werden. Vor einigen Jahren heiratete sie den in Laos sehr bekannten Künstler Anoussa Phommamueng. Unter seiner Anleitung lernte Noy, Farben zu mischen und neue Techniken auszuprobieren. Mit ihren kräftigen Farben malt Noy bevorzugt auf Fliesen, wie man in der Galerie Kopnoi sehen kann, die ihre Interessen vertritt. Mit Erfolg: Inzwischen ist Noy die bekannteste Künstlerin ihres Heimatlandes.

Diesmal wohnte ich wieder einmal im Hotel Saynamkhan, in Rufweite der historischen Altstadt. Der Nam Khan, der sich weiter nördlich in den Mekong ergießt, fließt am Hotel vorbei.

Auch das ist Historie: Oldtimer auf den Straßen

Durchs historische, von französischen Kolonialbauten domnierte Viertel von Luang Prabang fahren immer mal wieder gut erhaltene Oldtimer. Ihre Eigner werden genauso oft fotografiert werden wie die rollenden Liebhaberobjekte.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff