Tourismus – Ich komm nicht mehr mit – Pai – Elefanten

Wer Kleinigkeiten per se für unwichtig hält, ändert seine Meinung meist, wenn ihm eine Mücke die Nachtruhe klaut. Und während die Wale fast ausgestorben sind, geht es den Ameisen glänzend. Auch in der Sprache entscheiden oft Kleinigkeiten. Ein einziger falsch platzierter Buchstabe kann einen ganzen Satz urinieren.

In Anspielung auf die Filmserie The Fast and the Furious hat die Bangkok Post nun eine Restaurantkritik mit der schönen Überschrift The Fats and the Furious bedacht. Das Lokal sieht sich in der Tradition des klassischen American Diner, mit spezieller Optik und wirkungsvollen Kalorienbomben (Burger, Fritten, Ketchup, Milkshakes etc.). Das Restaurant heißt übrigens Fats and Angry, was den redaktionellen Vorschmecker zum Fazit verleitete: „Ich verließ den Laden ein wenig fetter als zuvor, aber keineswegs verärgert.“

Manchmal steht ein Diner dort, wo ihn niemand erwartet. In Saigons drittem Distrikt zum Beispiel, nahe dem „Museum der Kriegsrelikte“, das überaus anschaulich die Gräueltaten der Amerikaner im Vietnamkrieg zeigt. Nur 50 Meter entfernt residiert Cowboy Jack`s American Dining. Was die Frage aufwirft: Sind Burger stärker als Bomben?  

Mein Thema der Woche

Es gab eine Zeit, sie ist noch nicht lange her, da erklärten die Großväter ihren Enkeln die Welt. Heute, im digitalen Alltag, ist es umgekehrt.

Das Magazin stern titelte letzte Woche „Ich komm nicht mehr mit“. Ich wüsste keinen Satz, den ich in den letzten zwanzig Jahren öfter gesagt hätte. Bevor ich meinen Neffen anrief oder einen befreundeten IT-Spezialisten.

Meist stimmte die erste Diagnose: Das Problem saß vor dem Rechner. Also ich. Es ist ein seltsames Gefühl, wenn die Erfahrung eines ganzen Lebens obsolet wird.

Alex Williams, Reporter bei der New York Times, ging es wohl ähnlich, als Mark Zuckerberg kürzlich erklärte, seine Internetplattformen in ein Metaverse zu überführen. Williams verstand nur Bahnhof und ließ sich Zuckerbergs Metaverse von seinem Sohn Anton erklären.

Anton ist 8.

Tourismus im Norden und im Süden Thailands

„Siehst du, da vorne an der Straßenecke? Zwei Farangs!“ Noch sind sie eine seltene Spezies in Chiang Mai, die weißhäutigen Touristinnen und Touristen aus dem Westen. Ein wenig freundlicher sieht es 130 km entfernt aus, wo in der Backpacker-Hochburg Pai das Leben langsam zurückkehrt, wie Youtuberin Moto Zed in ihrem Video zeigt. 

SCREENSHOT! Nicht anklicken!

Mae Sapok: Försters Elefanten nach der Pandemie

Schöne Aussichten in Mae Sapok (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Wie es sich für einen Mann namens Förster gehört, arbeitet Bodo im Wald. Mit seinen Elefanten und den Elefanten-Fans, die nun wieder kommen dürfen. In Mae Sapok, eine gute Autostunde von Chiang Mai entfernt, habe ich ihn gefragt: Wie sind deine Tiere durch die Pandemie gekommen?

Foto: Sophie Müller/Elephant Special Tours

Menschen

In Thailand werden gerade bei tropischen Temperaturen die ersten Weihnachts-Cookies angeboten. Doch so sentimental wie in westlich-christlichen Breiten wird es hier nicht werden. Obwohl: Das Finale des Weihnachtsspots von Penny, über den Deutschland diskutiert („Anmaßend oder Meisterwerk?“), könnte auch in Thailand spielen. Die Covid-Krise hat mehr Obdachlose hervorgebracht und mehr arme Menschen – ihre Zahl wird nächstes Jahr 15 Millionen erreichen. In Thailand gilt als arm, wer nicht mehr als 100 000 Baht (etwa 2.660,- Euro) verdient. Im Jahr. 

Die journalistische Heimat meines Kollegen Hans Reski war der Express in Köln. Doch der gebürtige Kölner prägte auch den Sport der BILD und das Boxsport-Magazin. Am 9. November ist Reski im Alter von 77 Jahren gestorben. Ein Nachruf von Kurt Röttgen.

Bild rechts: Leben und leben lassen – Hans Reski mitten drin (Foto: Imago)

Soviel für heute.

Bis die Tage, herzliche Grüße aus Chiang Mai,

Khun Ben