Allein der Buddha schimmert golden

Phra Chao Jedtue, die Buddha-Statue im Silbertempel von Chiang Mai (Foto: B. Linnhoff/Faszination Fernost)

37 000 Tempel gibt es in Thailand, doch nur einer ist silbern. Ein Schmuckstück außen wie innen. Beheimatet im Norden Thailands, im Zentrum Chiang Mais, nahe der Wualai Road. In einer Seitengasse, nur wenige Schritte entfernt vom beliebten Samstags-Nachtmarkt. An den anderen Tagen sind es die Silberschmiede und ihre Läden, die die Szenerie prägen rund um die Wualai Road.

Silver Temple in Chiang Mai, Thailand (Photo B. Linnhoff/Faszination Fernost)
Foto: B. Linnhoff/Faszination Fernost

Der Wat Sri Suphan, so heißt der Silbertempel auf Thai, stand in der Wahrnehmung von Einheimischen und Touristen lange abseits, wenn die attraktivsten der 330 Tempel Chiang Mais in Ranglisten gepresst wurden.

Erbaut wurde die Anlage zwischen 1495 bis 1505 und in den Jahrhunderten danach mehrfach zerstört und ebenso oft wieder aufgebaut. Vom Original blieb wenig übrig, aber Wichtiges: die acht Grenzsteine rund um den Ubosot, die Haupthalle, das heiligste Gebäude einer buddhistischen Tempelanlage. Nur innerhalb der von den Markierungssteinen gezogenen Grenzen dürfen die Mönche ihre Zeremonien zelebrieren.

So schön er ist: Auch der Silbertempel wirft ein schummriges Licht auf die Rolle der Frau im Buddhismus. Ihr wird der Zugang zum Ubsot verwehrt. Wollen Frauen dem heiligen „Phra Chao Jedtue“ im Inneren dennoch Respekt erweisen, müssen sie dies von draußen tun – in einer eigens für die Weiblichkeit eingerichteten Zone.

Chiang Mai war einst die Hauptstadt des Lanna-Königreichs, dessen Blütezeit auf das 15. Jahrhundert datiert wird. Zur Anlage des Wat Sri Suphan gehört das Studienzentrum für Antike Künste der Lanna-Ära; dort wird das traditionelle Handwerk der Silberschmiede in die Moderne hinübergerettet.

Gehämmertes Relief im Silbertempel von Chiang Mai (Foto: Faszination Fernost)

Jeder Besucher kann den lokalen Künstlern bei ihrer Arbeit zusehen. Ihre Werke verschönern den Silbertempel seit langen Jahren.

Filigran gehämmerte Reliefs aus edlen Metallen mit Szenen aus der buddhistischen Mythologie – und manchmal gar gestaltet nach den Vorlagen historischer Fotos.

Fotos: B. Linnhoff/Faszination Fernost (13)

Karte: Chang Pueak Magazine, Chiang Mai