Der höchste Feiertag im buddhistischen Kalender

Der höchste Feiertag im buddhistischen Kalender erinnert an die Geburt, die Erleuchtung und den Tod Buddhas. An diesem Tag ruhen auch politische Auseinandersetzungen. Zumindest die, die auf der Straße ausgetragen werden. Was in den vergangenen Jahren manches Mal der Fall war. Und wenn der Feiertag vorbei war, setzten sie wieder ein, Doch eben nur für diesen Tag. Dann setzen sie wieder ein, die oft von Hass getränkten Reden und teils gewalttätigen Aktionen verfeindeter Fraktionen. Handlungen, die der buddhistischen Lehre Hohn sprechen.

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So fragte sich Sanitsuda Ekachai in der „Bangkok Post“ dann auch: „Warum können wir als Buddhisten nicht in Frieden leben? In unserem so genannten buddhistischen Land scheinen die Menschen manchmal nur wegen unterschiedlicher Auffassungen bereit, einander an die Gurgel zu gehen.“

Viele Thais mögen es nicht, mit solchen Themen konfrontiert zu werden. Nach populärer Auffassung entstehen Probleme erst dadurch,  dass man sie aus- bzw. anspricht. Khun Sanitsuda belegte ihre Bedenken mit dem Beispiel „vermeintlicher Friedensstifter in Safran-farbenen Roben“ und nannte den Mönch Luang Pu Buddha Isara als Beispiel: „Wenn seine Sicherheitskräfte unschuldige Menschen angreifen, verteidigt er die Gewalt. Am Visakha Bucha Day kehrt er in seinen Tempel zurück, um Almosen zu bekommen und Geld; damit er am nächsten Tag wieder bereit zur Schlacht ist.“

Eine Atmosphäre reinen Friedens hingegen bereichert die Feierlichkeiten im ganzen Land. Mehr als 300 Tempel warten in Chiang Mai auf die Gläubigen und die Ungläubigen. Wir waren im Wat Chedi Luang dabei, einem der ältesten und schönsten der Stadt. Mit Tausenden umkreisten wir die große Stupa drei Mal und lauschten anschließend der frei fließenden Rede des Abtes, von der ich kein Wort verstand.