Thailands größte Insel verwaist

Street Art mit König Bhumibol Adulyadej (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

So leer war er seit den Achtzigerjahren nicht mehr, der Patong Beach auf Phuket. Und nur so können wir verstrehen, warum er auf Thailands größter Insel zum Zentrum des touristischen Wachstums wurde. Vor allem der Ort Patong wuchs so schnell, dass die Gier nach Profit keine ästhetischen Kompromisse zuließ.

Nun aber, im März 2021, leidet Phuket wie ganz Thailand an den Folgen der Covid-Pandemie. Auf der Insel können wir uns frei bewegen, begegnen jedoch nur wenigen Touristen, Ausländern fast nie. Noch ist das Sandbox-Projekt der vorsichtigen Öffnung für ausländische Touristen nicht gestartet. Aber wir ahnen schon, was die erhofften Gäste befremden könnte außer der Angst vor dem Virus: Viele Restaurants, Hotels, Bars sind nach langer Durststrecke entweder geschlossen oder tot. 

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Die Bangla Road, in normalen Zeiten das Vergnügungszentrum der ganzen Insel, ist fast völlig verwaist. Dass es dennoch einige wenige männliche Koberer und weibliche Bardamen gibt, die die Hoffnung auf ein noch so kleines Einkommen nicht aufgeben, zeigt das Maß ihrer Verzweiflung. 

Foto: Kesorn Chaisan

In normalen Zeiten wären wir nie auf die Idee gekommen, zum überfüllten Patong Beach zu fahren. Doch nun, da er fast leer ist, können wir ihn auch nicht genießen. Denn auch die Leere ist nur ein Indiz dafür, dass wir in einer Zeit leben, die vieles ist, nur nicht normal.

Fotos: Faszination Fernost/B. Linnhoff, Kesorn Chaisan

Hupen am Tempel

Der Phra Pun Thao Kong Shrine (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)

Bon Voyage – Gute Reise – heißt es an der Außenwand des chinesischen Tempels Phra Pun Thao Kong, an dem nahezu  jeder Tourist auf Phuket irgendwann vorbeikommt. Der Schrein liegt an der viel befahrenen, hügeligen Strecke Patong – Phuket Stadt und wird vorzugsweise von Einheimischen besucht. Die meisten Trucks, Tuktuks, Minibusse, Taxis und PKWs fahren vorbei und ihre Insassen grüßen hupend und nicht mit dem gewohnten Wai, um nicht die Kontrolle über ihr Gefährt zu verlieren. Gehupt wird aus Respekt und für Glück in der Lotterie, für Gesundheit und für das Wohlergehen der Familie und der Freunde. 

Wir hatten den Tempel ganz für uns. Er ist nicht groß, aber lauter als alle, die wir bisher kennengelernt haben. Denn es dauert nur wenige Minuten, bis einem die pausenlose Huperei auf die Nerven geht.

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Street Art in Phukets lebendiger Altstadt

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Thailands verstorbener Regent Bhumibol Adulyadej, Indiens Mahatma Gandhi (Mahatma bedeutet große Seele in Sanskrit), der surreale Schnurrbart Salvador Dalì, eine Ananasfrucht mit Gesichtern – mit soviel Street Art hatten wir nicht gerechnet. Auch Thailands bekanntester Wandmaler Alex Face ist mit einem riesigen Wandgemälde verteten.  

Sollten wir Phuket künftig wieder besuchen, werden wir sicher wieder einkehren im Cafè/Restaurant Tang Tang mit vorzüglicher Japanischer Küche.

Da wir Phukets Altstadt mit ihrer sino-portugiesischen Architektur an einem Sonntagnachmittag besuchten, war sie fast so belebt wie zu normalen Zeiten. 

Fotos: Faszination Fernost/B. Linnhoff, Khun Disco

Phukets wichtigster Tempel

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Phukets wichtigster Tempel heißt eigentlich Wat Chaitararam, firmiert aber gewöhnlich unter Wat Chalong. Gelegen in der Chao Fa West Road im nördlichen Teil des Chalong-Bezirks, wird er normalerweise täglich von den Buddhisten besucht – auch das hat während der Pandemie stark nachgelassen, vor allem wegen der Angst vor Ansteckung durch andere Gläubige.  

Fotos Faszination Fernost/B. Linnhoff

Catch Beach Club Bangtao

Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff

Auf gut Glück fuhren wir an einem Freitagabend von unserem Hotel Cape Sienna in Kamala die paar Kilometer zum Catch Beach Club in Bangtao. Und wir wurden in mancherlei Hinsicht überrascht. Von der Qualität der gastronomischen Abteilung und von der lockeren Atmosphäre, für die Design, Musik, Publikum, die freundlichen Mitarbeiter und die Lage am Strand zu gleichen Teilen verantwortlich waren. 

Fotos: Kesorn Chaisan, Catch Beach Club

Für Corona-Zeiten schien uns der Club am späteren Abend recht belebt. Bis wir die Partybilder sahen aus der Zeit vor der Pandemie. Catch Beach war vor vielen Jahren der erste echte Beachclub in Phuket und Vorreiter einer Bewegung, die rasant Fahrt aufnahm. Bis in den letzten Jahren alle Clubs auf der Insel geschlossen wurden, da bestimmte Gesetze nicht eingehalten worden waren. Nun feiern einige Clubs ihr Comeback, und der Catch Beach Club in Bangtao ist so beliebt wie eh und je.

Phuket-Insider Willy Thuan hat ein Ranking der neun besten Beach Clubs erstellt. Der Catch Club belegt Platz zwei hinter dem Café del Mar – ein Name, der nicht nur uns an das ikonische Vorbild auf Ibiza erinnert.

Big Buddha hat seine Ruhe

Selbst der sonst von Touristen umschwärmte Big Buddha ist inzwischen zur Ruhe gekommen. Fast menschenleere Strände aber, wie Nai Harn Beach (linkes Foto) und Kamala Beach, stimmen eine Insel traurig, die vom Tourismus lebt. 

Fotos: Faszination Fernost/B. Linnhoff, Kesorn Chaisan

Auf bessere Zeiten

Blick auf Kata Beach/oben und Karon Beach (Foto Faszination Fernost/B. Linnhoff)50